Der geplante Aufbruch um 6.30 Uhr fiel wegen "ist das kalt und stürmisch" spontan aus. Während Amy und die anderen Pilger sich auf den Weg machten, drehten sich Santo und ich nochmal um .
Gegen 8.30 machte das Wetter schon einen freundlicheren Eindruck und so entschloss ich mich meine Sachen zu packen und aufzubrechen.Unser Ziel Castrojeriz führte knapp 15 km durch die Meseta. Ein Glück war es heute überwiegend bewölkt....andernfalls hätte es sehr anstrengend werden können. Die Hochebene bietet so gut wie keinen Schatten und die Temperaturen drehen sich hier noch um die 30grad tagsüber.
Wir waren also froh über Wind und Wolken und wandern fröhlich vor uns hin. Nur wenige Pilger kreuzten unseren Weg. Aber wir trafen Altbekannte wieder. Ein älteres Pärchen aus Australien, Gerry und Evelin, freute sich sehr uns wieder zu sehen. Vor allem aber freuten sie sich über Santo.
Nach 5 km machten wir ein eine Pause in der malerischen Stadt Hontanas.
Ich fand diesen Weg toll. Viele umgehen den Weg durch die Meseta weil es ihnen zu eintönig ist. Ich fand es toll....Genau so etwas brauchte ich. Ruhe! Wahrscheinlich haben die meisten Angst, sie müssten sich vielleicht vor lauter Langeweile mit sich selbst beschäftigen :-) Oh je, da könnte ja was unangenehmes bei rum kommen. Ich für meinen Teil fand es spannend. Ich sang, ich redete ( ja auch mit mir selbst) ich hopste...ich genoss es einfach.
Circa 3 km vor unserem Ziel erreichten wir die beeindruckende Ruine des alten Klosters San Anton. Das Kloster geht auf das 12.Jh.zurück. Wobei die Ruinen aus dem 14Jh, stammen. Es gehörte zum Orden von San Anton und hatte es sich zur Aufgabe gemacht Pilger zu heilen die an Lepra erkrankt waren.
Eine wirklich schöne Ruine mit einer tollen Geschichte.
Es fing leicht zu nieseln an und so machten Santo und ich uns wieder auf den Weg,
Das Ziel war nah und so fing ich langsam zu hoffen an, das wir schnell eine Herberge finden.
Die erste die ich betrat schien wohl ein Volltreffer zu sein. Dachte ich ^^
Eine junge deutsche Frau, fand allerdings den Gedanken nicht sonderlich gut, ihr Nachtlager mit einem Hund zu teilen. Und zu mussten wir leider weiter suchen. Unterwegs traf ich bekannte Gesichter die mich zu einem Supermarkt lotsten. Sie wussten, ich brauche Futter für Santo. Im Supermarkt sprach mich ein Mann an und sagte,: "Meinetwegen hättest du bleiben können." Ich staunte, doch dann begriff ich, das er die Situation mit der jungen Deutschen bezüglich Santo mitbekommen haben muss. Wir setzten uns auf die Bank vor dem Supermarkt. Während Santo seine Mahlzeit genoss hielten wir ein Pläuschen. Anschließend gingen wir wieder zusammen zurück Richtung Herberge. Denn dort in der Nähe sollte wohl ein Campingplatz sein. Plötzlich kam uns die junge Frau mit Freund entgegen. Sie fragte ob wir denn eine Bleibe gefunden hätten. Ich setzte mein traurigstes Gesicht auf und antwortete mit Nein.... Das tat ihr sichtlich leid, aber sie habe halt einfach unglaubliche Angst vor Hunden. Wir verabschiedeten uns, und ich ging weiter bis ich plötzlich wieder ihre Stimme hörte.
Anscheinend hatte sie solch ein schlechtes Gewissen, das sie einen Vorschlag machte. Sie fragte den Mann der mich begleitete (sie kannten sich wohl) ob er nicht sein Bett tauschen würde. Denn so wäre ich dann weiter von ihr entfernt und sie muss auch nicht an Santo (dem Kampfhund :-) ) vorbei laufen. Er willigte sofort ein und wir gingen zusammen zur Herberge. Der Herbergsvater war sofort einverstanden. Nun lag es nur noch an den anderen Pilgern. Und die fanden es super und hatten nichts dagegen. Juhuuuu.....dachte ich . Wir haben ein Bett für die anstehende Nacht.
Buen Camino,
eure Sandra und der Camino Star Santo :-)